Primarschule Uster
Im Herbst 2023 hat die Primarschule Uster einen Online-Kompass für Prävention lanciert. Eltern und Erziehungsberechtigte, Lehrpersonen sowie weitere Fachpersonen erhalten dort einen Überblick über die wichtigsten Aktivitäten und Beratungsstellen.
Die Kinder sollen sich in der Schule wohl und sicher fühlen und zu starken und gesunden Persönlichkeiten heranwachsen. So lautet das Ziel der Präventionsarbeit an der Primarschule Uster. Die Aktivitäten, mit denen das Ziel erreicht werden soll, sind im Präventionskonzept festgehalten. Um die Informationen zugänglicher zu machen, wurde im Herbst 2023 der kompakte Online-Kompass veröffentlicht.
Prävention bedeutet «Zuvorkommen». Wir tun in der Präventionsarbeit also etwas, bevor etwas Unerwünschtes passiert. Warum aber ist Prävention überhaupt Aufgabe der Schule? «Prävention ist ein pädagogischer Auftrag und gesetzlich verankert», so Ursina Steiner, Schulleiterin in Oberuster und verantwortlich für die Umsetzung der Präventionsaktivitäten in den Schuleinheiten. Als vielfältiger Lebensraum ist die Schule ein ideales Übungs- und Lernfeld, um Lebenskompetenzen zu fördern. «Prävention unterstützt die Schüler*innen, einen gesunden Lebensstil zu finden, der sich positiv auf ihre Schullaufbahn, das persönliche Lernen und ihre Zukunft auswirkt.»
Das Präventionskonzept stützt sich auf die UNO-Kinderrechtskonvention, die 10 Lebenskompetenzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die überfachlichen Kompetenzen des Lehrplans 21 und das Gesundheitsgesetz des Kantons Zürich. Es deckt fünf Bereiche ab, die zentral sind für das Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler: Gesundheit, Sexualität, Selbst- und Sozialkompetenz, Gewaltprävention und Medienkompetenz.
Die Präventionsaktivitäten sind auf das Alter der Kinder abgestimmt. Die Themen reichen vom sicheren Schulweg über den Umgang mit Konflikten bis zum gesunden Znüni. Die formulierten Ziele für die fünf Bereiche sind für die Lehrpersonen verbindlich und sollen altersgerecht im Unterricht umgesetzt werden.
In den Bereichen Medienkompetenz, Gewaltprävention und Sexualität werden die Lehrpersonen durch externe Fachpersonen unterstützt, die in der Schule Workshops durchführen. Diese sind für alle Schüler*innen obligatorisch. «Unter dem Aspekt der Bildungsgleichheit ist es Aufgabe der Schule, auf Themen aufmerksam zu machen, denen im persönlichen Umfeld vielleicht wenig oder keine Beachtung geschenkt würde», sagt Ursina Steiner.
Ein wichtiger Teil der Präventionsarbeit ist die Partizipation. Kinder erleben sich selbstwirksam, wenn sie mitgestalten und mitdenken dürfen. Die Präventionsaktivitäten vermitteln deshalb nicht nur Lerninhalte, sondern schaffen auch den nötigen Raum, um verschiedene Erfahrungen und Ansichten zu beleuchten und gemeinsam zu diskutieren. Die Kinder lernen Strategien kennen, um in verschiedenen Situationen gute Entscheidungen zu treffen, eine eigene Meinung zu vertreten und andere Ansichten zu verstehen und zu respektieren.
Auch für Eltern und Erziehungsberechtigte gibt es Angebote in Form von Elternabenden. «Die Primarschulpflege wünscht sich sehr, dass sie an den Anlässen teilnehmen», sagt Primarschulpräsidentin Patricia Bernet. Denn nur dann seien sie über dieselben Themen informiert wie ihre Kinder. Aktuelle Termine sind in der Agenda zu finden.